Wahl 2023 – Überhitzung

Print Friendly, PDF & Email

In Deutschland wird es immer wärmer, bereits heute ist die Jahrestemperatur in Deutschland im Durchschnitt mehr als 1,5 Grad höher als noch zu Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Einige Studien sagen einen Anstieg der Temperaturen um weitere 5 Grad noch in diesem Jahrhundert voraus. Zu den steigenden Temperaturen kommen Klimaschwankungen dazu, die Auslöser für immer extremere Wetterereignisse sind, wie Starkniederschläge oder Hitzewellen, Stürme und Überschwemmungen. Ein deutlicher Indikator für die steigenden Temperaturen in Deutschland ist die „Heiße-Tages-Statistik“ des Deutschen Wetterdienstes, die alle Tage mit einer Durchschnittstemperatur von mehr als 30 Grad erfasst.

In der Mitte des letzten Jahrhunderts waren es im Durchschnitt 4 heiße Tage pro Jahr inzwischen ist die Zahl auf durchschnittlich 11 gestiegen. Wenn sich der Trend fortsetzt, könnte diese Zahl bis zum Ende des Jahrhunderts noch einmal auf das Doppelte ansteigen. Der Trend ist eindeutig: Deutschland muss sich auf immer länger anhaltende Hitzeperioden einstellen. Langanhaltende Hitze mit Temperaturen über 30 Grad können zur Belastungsprobe für den menschlichen Körper werden. Hochrechnungen des Statistischen Bundesamtes deuten auf eine deutliche hitzebedingte Übersterblichkeit auch in diesem Sommer hin. Im Juli sind in Deutschland wohl auch aufgrund der Hitze zwölf Prozent mehr Menschen gestorben als im Mittel der Jahre 2018 bis 2021 für diesen Monat. Besonders hoch ist die Hitzewirkung in Städten. Bis zu 10 Grad wärmer im Vergleich zum Umland machen die Innenstädte zu Wärmeinseln, mit Belastungen für viele Bevölkerungsgruppen. Hier führen insbesondere die versiegelten Flächen und Bauriegel zu aufgeheizten Temperaturen und stagnierenden Luftbewegungen. Die LINKE in Norderstedt setzt sich daher für ein Kommunales Klimamanagement ein, wie es einige Städte in Deutschland bereits umgesetzt haben. Gerade in den Städten besteht dringender Handlungsbedarf, um die Städte an die Hitzesituationen anzupassen. Hier unsere Maßnahmen-Vorschläge für den Städtebau, um extremen Hitze-Wetterlagen abzumildern:

  • Entwicklung von Oberflächengewässern in Wohngebieten, bzw. Quartieren
  • Mehr städtische Brunnen im Rahmen der Freiraumgestaltung bzw. der Gestaltung öffentlicher Plätze
  • Wasserspiele an geeigneten Stellen als Verdunstungskühler
  • Mehr schattenspenden Straßenbäume
  • Erhalt von großkronigen Bäumen im Stadtgebiet
  • Sonnensegel auf Spielplätzen und Schulhöfen
  • Einsatz von stärker reflektierenden (hellen) Baustoffen
  • Erhalt und Entwicklung von Grünachsen